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Neuer Brunnen für sauberes Wasser

Bei der Arbeit mit schwerem Gerät (v.r.): Geologe Christian Liebau, Wassermeister Axel Müller und Mitarbeiter der Firma Nord Bohr- und Brunnenbau

16.10.2015

Alte Anlage des Wasserverbandes Nord in Oeversee aus dem Jahr 1971 muss ersetzt werden/Investition von 400.000 Euro

Bei der Arbeit mit schwerem Gerät (v.r.): Geologe Christian Liebau, Wassermeister Axel Müller und Mitarbeiter der Firma Nord Bohr- und Brunnenbau

In 66 Gemeinden zwischen Harrislee und Hallig Hooge, von der dänischen Grenze bis hinunter nach Süderoog trinken Menschen und Tiere das Wasser in hoher Qualität aus den Brunnen des Wasserverbandes Nord (WVN) bei Oeversee. Aus zwölf Brunnen mit einer Tiefe zwischen 132 und 332 Metern und gebaut zwischen 1960 und 2010 wird das kostbare Nass gefördert. Damit der Bedarf gedeckt wird, müssen pro Jahr 7,5 Millionen Kubikmeter aus der Tiefe an die Oberfläche befördert werden.

"Dafür und für den Rückbau nehmen wir 400.000 Euro in die Hand", erklärt der Geschäftsführer des WVN Ernst Kern. Eine Hamburger Fachfirma ist mit Personal und Gerät vor Ort an der Barderuper Straße. Seit September wird gebohrt, Erdaushub abgefahren, dann werden die Wasser führenden Rohre eingesetzt. Bis November sollen die Arbeiten beendet sein. Dann werden Filterkies, die Fußzementation, ein Wickeldrahtfilter, ein Blindrohr und ein Sumpfrohr eingebaut sein.

Der alte Brunnen ist seit 1971 in Betrieb. Er war 311 Meter tief, schaffte rund um die Uhr 181 Kubikmeter pro Stunde, hat laut Zähleruhr im Laufe der Jahre 44 Millionen Kubikmeter Wasser geliefert. "Nun haben sich Schlitze im Filter durch Alterung zugesetzt, die Fördermenge ließ unverhältnismäßig stark nach", erklärt der Geologe Christian Liebau von GeoSystem Kiel, der den WVN seit Jahren in geologischer Hinsicht berät. Er wird auch den aufwendigen Rückbau mit überwachen. Teilweise werden die Rohre verfüllt, es muss eine Sperre eingelassen werden, damit kein oberflächennahes Grundwasser in die 15 Millionen Jahren alten Schichten der Tiefe eindringen kann, der Grundwasserleiter wird damit geschützt.

Der neue Brunnen findet seinen Platz nur zehn Meter neben dem alten. "Das ist möglich, weil die Schichten dort unten sehr gut wasserführend sind, der alte Brunnen beeinflusst den neuen nicht", so der Geologe. Dieser Brunnen wird 225 Meter tief sein. 150 Kubikmeter Wasser in der Stunde werden gefördert. Wenn die Rohre eingelassen sind und alles abgeschlossen ist, wird oben ein zwei Mal drei Meter großes Häuschen als "Brunnenstube" gebaut. Das gesamte 400 Quadratmeter große Areal wird dann eingezäunt und bildet die "Schutz-Zone 0" für den neuen Brunnen des Wasserverbandes.

(Quelle: Flensburger Tageblatt vom 15.10.2015, Peter Mai)