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Werksführungen und Betriebsbesichtigungen

Aufgrund der aktuellen Coronalage bieten wir zur Zeit keine Wasserwerksführungen an!

"Ohne Water löpt nix" - Landfrauen aus Sankelmark besichtigen das Wasserwerk

Quelle: Treene-Spiegel Mai 2016

Insgesamt 39 Sankelmarker Landfrauen besuchten im März den Wasserverband Nord. Seit Gründung 1954 wird unsere Region vom Wasserverband Nord mit Wasser versorgt. Mittlerweile zählen 66 Gemeinden in den Kreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg zu den Mitgliedern. Auch die Insel Pellworm und die Halligen zählen zu den Kunden des Wasserverbandes Nord. Für alle 88.000 Einwohner in diesem Bereich gibt es nur ein Wasserwerk, nämlich in Oeversee. Der Aufbau des Versorgungsnetzes wurde hauptsächlich in den Jahren 1960 bzw. 1974 vorgenommen. Sankelmark ist seit 1964 angeschlossen.

Die Geschäftsführung und 61 Mitarbeiter sind zuständig für 1631 km Hauptleitungen. 12 Brunnen im Umkreis des Wasserwerks fördern aus einer Tiefe von bis zu 330 m das Wasser. In der Anlage durften wir das ursprünglich mehrere tausend Jahre alte Wasser probieren bevor es aufbereitet wird. Die Mineralien insbesondere das Eisen konnte man herausschmecken. Erinnerungen an das früher aus "Hausbrunnen" geförderte Wasser kamen auf. Sehr verständlich und engagiert erklärte uns Herr Müller den Wasserkreislauf und wie es zu den Ansammlungen von Wasser unter der Erde zwischen den verschiedenen Erdschichten kommt.

Wir besichtigten in der Anlage die beiden Reinwasserbehälter (12.000 m³). Hier wird das Wasser gelagert, wenn es durch den Kies in der Filteranlage gelaufen und vom Eisen befreit wurde. Das Eisen ist nicht gesundheitsschädlich, würde aber durch seine Ablagerungen zu technischen Problemen in den Anlagen und Rohren führen. Alle 10 bis 12 Tage muss dann in der Filteranlage der Kies rückgespült werden, damit er von Eisen befreit und weiter verwendet werden kann.
Das Tiefengrundwasser ist hochwertiges Trinkwasser. Eine Desinfektion oder Zugabe von Chemikalien ist nicht erforderlich. Jeder von uns verbraucht durchschnittlich 123 Liter pro Tag. Das meiste Wasser verbrauchen wir zum Baden bzw. Duschen (44 l) und für die Toilettenspülung (33 l). Zum Kochen, Essen und Trinken wird nur ein kleiner Teil genutzt. Übrigens kann man den Statistiken über den Wasserverbrauch genau ablesen, dass es in den Jahren 2003 und 2006 heiße Sommer gegeben hat. Der Wasserverbrauch für Mensch und Tier sowie für den Garten war in diesen Jahren überdurchschnittlich hoch.

Zum Wasserwerk gehören ein Lager, Werkstatt und ein großer Fuhrpark. Es gibt eine eigene Tiefbauabteilung. Das Wasserwerk betreibt auch eine Notstromanlage, die wie im Falle des Sturms "Christian" für eine Notstromversorgung über 24 Stunden sorgen kann. "Ohne Water löpt nix" und "Wasser ist Leben", das wurde uns Landfrauen an diesem Tag sehr deutlich bewusst gemacht.

Bericht der vierten Grundschulklasse aus Oeversee

Woher kommt unser Trinkwasser? War die Frage im HSU-Unterricht der Klasse 4.

Ein Besuch im Wasserwerk des Wasserverbands Nord im Ortsteil Frörup sollte uns aufklären. Am Vormittag des 6.5.09 brachte uns der Schulbus hin.

Herr Carstensen und Herr Klerck, Mitarbeiter des Wasserwerks, begrüßten uns im neuen Inforaum. Dort sahen wir ein Schaubild des Wasserwerkes. Gleich erfuhren wir, dass das Wasser des WVN besonders kostbar und rein ist, weil es 317m tief durch Sand- und Kiesschichten sickert, bevor es durch einen Brunnenschacht heraufgepumpt wird. Auf einem Foto konnten wir in den Brunnenschacht gucken. Ganz tief unten sahen wir das Wasser glitzern. Durch eine Steigleitung wird das Wasser nach oben gepumpt.

Bevor wir zum Rundgang starteten, bekam jeder von uns ein Glas geschenkt. Mit dem Glas in der Hand gingen wir zur Steigleitung. An einem Hahn konnten wir die Gläser füllen und das unbehandelte Wasser probieren. Nicht allen von uns schmeckte es, weil die Stoffe Eisen, Mangan und Schwefelwasserstoff darin noch enthalten waren.

Diese Stoffe müssen entfernt werden, weil sie unsere Wäsche braun färben und die Rohre verschmutzen würden. Jeder von uns durfte einen Blick in die Belüftungskammer werfen, wo das Rohwasser wie in einem Springbrunnen in die Luft gesprüht wird, damit der Schwefelwasserstoff entweichen kann. Das roch ein wenig nach faulen Eiern.

Anschließend betraten wir einen großen, kühlen Raum, in dem in 12 großen mit Kies befüllten Filterbecken Eisen und Mangan ausgefiltert wird. Damit das Wasser nicht verschmutzt wird, ermahnte uns Herr Carstensen immer wieder, uns nicht über die Becken zu beugen.

In einem der Becken führte uns Herr Carstensen die Filterrückspülung vor. Das wird immer dann gemacht, wenn im Kies zu viel Eisen und Mangan enthalten sind. Von unten wird dabei Sauerstoff durch den Kies geblasen. Das Wasser im Becken fängt an zu brodeln, schwappt über den Rand des Beckens und durch eine Rinne fließt das braune Wasser ab. Nach einer Weile war das Wasser in dem Kiesbecken wieder klar und sauber.

Das fertig aufbereitete Trinkwasser wird in zwei Reinwasserbehältern, die jeweils 6000qm Wasser fassen, gespeichert. Diese sind fest verschlossen, damit niemand das kostbare Nass verschmutzen kann, aber durch ein Fenster konnten wir einen Blick in die mit Unterwasserscheinwerfern erleuchteten Speicher werfen.

Die ganze Zeit hatte uns das Rauschen von Wasser begleitet, nun schaltete Herr Carstensen die Pumpen, die das Trinkwasser mit immer gleichem Druck durch Rohre in die Haushalte pumpen, ein. Das war sehr laut.

Wenn wir jetzt den Wasserhahn aufdrehen, wissen wir, welchen Aufwand es kostet, Trinkwasser bereit zu stellen.